Patrick und ich gehen mit seiner Gastmutter auf den Commonwealth Markt. Es ist ein rieseiger Markt mit sogar mehreren Stockwerken. Unten gibt es Früchte und Gemüse, in der Mitte Huhn und Fisch, ganz oben gibt es Schweinefleisch und Sachen für den Alltagshaushalt. Es ist bei dem ganzen Wasser und Dreck am Boden schier unmöglich, zu laufen ohne dass Füsse und Waden dreckig sind. Die Filipinos können das, ich nicht so gut. Flipflop laufen ist halt eine Kunst ;)
Auf dem Markt wird gehandelt. Es macht Spass zu feilschen, und das gehört hier auch zum guten Ton.
Zuhause bei Patrick kann ich sein neues Zimmer anschauen. Es ist schlicht, aber das ist sehr gut. Keine Nischen in denen sich Kakerlaken verstecken. Es gibt ein paar Mäuse im Wohnzimmer. Die Kakerlaken kommen nur nachts, und dafür hat Patrick sein Moskitonetz aufgebaut.
Das WC/Dusche ist etwas speziell - statt einer Tür gibt es nur ein Handtuch an einer Schnur, und es hängt nur bis zu den Knien. Privatsphäre sieht hier anders aus als bei uns, jedoch sind Dinge wie Toilette und Körperfunktionen auch einfach aktzeptiert und gehören zum Leben. Bei uns ist dies ja eher Tabuthema, jeder der mal pupsen muss schämt sich, hier reicht ein lockeres *excuse me*...
Ich bin nun wieder gesund, die Zeit bei meiner Familie ist vorbei und nun wohne ich diese Woche bei Joshua und Rhea. Wir besuchen Patrick, machen Markteinkäufe. Einen Abend gibt es ein Nachbarschaftstreffen auf dem noch nicht fertigen Dach von Joshua. Es ist sehr lustig, 5 arme Familien treffen sich, jeder bringt ein bisschen was zu essen somit gibt es genug für alle. Wir singen, essen und spielen Spiele wie *Wer-bin-ich* auf tagalog. Es ist schön zu sehen, wie sie für einen Abend ihre Sorgen ein wenig vergessen können und Spass haben. Und das können sie! Wir lachen und sind ausgelassen. Es tut mir auch sehr gut mit diesen tollen Menschen zusammen zu sein.
Ich fahre nach Cubao und laufe ein Stück an der Strasse entlang. Es wohnen hier sehr viele Leute auf der Strasse. Am Tag gehen sie Jobs nach wie Zigaretten und Bonbons verkaufen. Während ich die Strasse entlang laufe, gehe ich an vielen Nachtlagern vorbei. Die Menschen packen ihre wenigen Habseligkeiten zu einem Bündel und stellen es in eine Hausecke oder an einen Zaun. Eines dieser *Pakete* ist geschützt mit einem bunten Sonnenschirm - und auf dem Paket schlafen zwei rot-weisse Katzenbabys, wahrscheinlich Begleiter des Besitzers.
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