Samstag, 16. November 2013

Philippinen - Taifunwetter

Meine Bewerbung ist geschafft! Ich kann mit Servants nach Manila gehen und bin unglaublich glücklich darüber. Es war und ist für mich ein grosser Schritt und ich bin allen die mich begleiten sehr sehr dankbar. Nun hat sich noch eine weitere junge Frau beworben, Andy. Ich bin sehr froh darüber .Es folgen noch einige Gespräche mit Servants und der Gemeinde und dann meine Bewerbung im Frühjahr bei der SMG. Diese stellen mich dann an, wenn alles klappt.


Was mich in den letzten Tagen unglaublich bewegt ist dieser Sturm. Dieser Taifun, der über die Inseln hereingebrochen ist und so viel Leid, Tod und Elend gebracht hat. Ich bin tief berührt vom Schicksal dieser Menschen, die nun dastehen ohne Essen, Wasser, Dach über dem Kopf oder eine genügende medizinische Versorgung. Ohne Strom. Ohne Verkehrsnetz.
Menschen, die sowieso nicht viel besitzen, in dieser unglaublichen Hitze stehen sie stundenlang an für einen Eimer Wasser oder eine Mahlzeit Reis. Und das ist dann meistens Reis - ohne feines Fleisch, ohne Currygemüse. Nur Reis.

Was mir jedoch Mut macht ist die Welt. Sie reagiert. Es geht zwar langsam, aber wie ich mich freue!  Die Menschen hier stellen einmal mehr fest, dass wir zusammenstehen müssen und die Armen auf der anderen Seite der Welt nicht vergessen dürfen. Die Menschen spenden, Hilfsorganisationen liefern Zelte, Hilfsgüter, Lebensmittel, Flugzeugträger und Hubschrauber um überhaupt die Menschen zu erreichen. Es gibt Benefizveranstaltungen, einmal mehr ist klar: es geht uns ALLE etwas an.

Diese Welle der Hilfsbereitschaft ist wunderbar. Sie wird wieder abebben, und was dann bleibt ist die Stärke der Filipinos, alles wieder aufzubauen. Und unsere Aufgabe, dafür zu sorgen dass auch wenn die Nachrichten keine Meldungen mehr bringen und der Taifun von einem neuen Ereignis verdrängt wird, an unsere Freunde zu denken und die Menschen immer wieder daran zu erinnern. Dass dort noch keine Normalität herrscht. Dass die Menschen immer noch bei Null stehen.




Mittwoch, 16. Oktober 2013

Bewerbung in letzten Zügen

Die Zeit rennt ! Hab ich das Gefühl. Ich hatte nun doch noch länger Eingewöhnungsschwierigkeiten. Mein Kopf wollte einfach nicht aktzeptieren, dass es in Europa so kalt ist ;)

Nun, in 10 Tagen werde ich das Gespräch mit Angelika und Stephan haben. Dies ist dann das letzte Gespräch, danach ist meine Bewerbungsphase zu Ende und ich werde von Servants erfahren, ob ich mit ihnen nach Manila ausreisen kann. 

Ich habe nun schon einige Möbel weggegeben und es tut gut! Ich habe noch keine neue Wohnung gefunden, bin jedoch optimistisch.

                                              Tabea und ich - Teamleiter Discovery Team

Montag, 30. September 2013

Field Visit und Schweiz

Meine letzten 2 Wochen in Manila waren toll. Sehr anstrengend , weil ich mit Hitze dealen, so unglaublich vielen Informationen und vielen tollen Menschen, die ich neu kennenlernen durfte, umgehen musste. Aber ich habe es sehr genossen. Ich durfte in Bagong Silang und Malabon sein, letzteres war auch Überflutungsgebiet im August. Die Nachbarn und Freunde der Servants dort haben mich mit offenen Armen empfangen. Sie haben mich herumgeführt, von ihrem Leben und ihrer Familie erzählt. Ich konnte mit den Kindern spielen, und trotz meines minimalen Tagalogs haben wir viel gelacht - oder vielleicht genau darüber.


Nun bin ich schon wieder eine Weile in der Schweiz, es hat ein bisschen gedauert bis ich mich wieder an die kalte Schweiz gewöhnt habe. Es geht nun weiter mit der Bewerbung, am Mittwoch gebe ich meine Sachen ab.
Heute habe ich schweren Herzens meine Wohnung gekündigt, wo ich im Januar ausziehen werde und mir ein günstigeres Zimmer suchen. Ich verschenke fast alle meine Möbel und sonstigen Sachen die ich eigentlich gar nicht brauche (und wow, wieviele Dinge wir besitzen die wir eigentlich nicht brauchen!).

Einfachheit -eine anzustrebende Eigenschaft in unserer Wohlstandsgesellschaft. Nur weil ich es kann, muss ich nicht alles haben. Nun, das werd ich nun einmal in die Tat umsetzen.




Montag, 26. August 2013

DISCOVERY

Discovery Team 2013

Ich wusste nicht dass es so kommen wuerde.
 Wir hatten die besten Wochen in Manila die ich mir vorstellen kann!
Ich kann es nicht anders sagen. Dieses Team an solch wertvollen und motivierten jungen Frauen hat es geschafft, nach Manila zu kommen und den Armen zu begegnen. Wirklich zu begegnen. Das Thema Armut hat nun ein Gesicht. Es ist nun verstanden worden was es bedeutet, wenn es *viel* regnet. Das bedeutet naemlich fuer viele Menschen in Manila, dass sie ihr Haus nicht mehr oder nur im oberen Stock *bewaten* koennen, wenn sie denn einen haben. Dass alles nass und modrig ist und stinkt. Dass Hab und Gut abhanden kommt. Dass es keinen Strom und kein frisches Wasser gibt.
Die Frauen haben sehen koennen wie viel Freude die Armen haben. Wie viel sie uns schenken waehrend wir hier sind. Wie sie sich bemuehen, mit uns lachen, uns hineinnehmen in so viel mehr Beziehung - in etwas, was in unserem schnelllebigen schweizer und deutschen Alltag so schnell verloren geht. Hier wird zugehoert, besucht, zusammen vor dem Haus gesessen. Jeder ist willkommen.

Wir haben Orte gesehen, die nicht lebenswuerdig sind. *Haeuser* ohne Sonnenlicht, mit 12qm, ohne Sitzgelegenheit. Mit Reissaecken abgesicherte Huegelhaeuser, bei denen man eigentlich nur drauf warten kann, dass sie beim naechsten Monsunartigen Regen einstuerzen.
Der Muellberg rueckte ploetzlich sehr nah, wir haben Menschen getroffen, die darauf arbeiten - also den Muell sortieren. Schon am Rand ist der Gestank fast unertraeglich. Aber die Witwe mit den 7 Kindern verdient dort jeden Tag ihr Geld, dass wenigstens ein kleiner Teil der Kinder in die Schule gehen kann. Damit sie genug zu essen haben.

Wir konnten nun am Ende einige Tage in Camp Rock verbringen, wo auch Onesimo die Kinder und Jugendlichen zu Camps hinbringt aus dem Smog und dem Dreck in eine wunderschoene Umgebung.

Auch hier durften wir eine wunderbare Zeit verbringen, ueber Soziale Gerechtigkeit, Gott, Christen und ueber Armut diskutieren, plaudern, debattieren.
Ich bin sehr gespannt was in diesen Frauen alles passiert und wie sie vielleicht ein bisschen mehr Licht in unser Denken ueber Armut, Arme und die Welt bringen koennen.

 Ich selbst werde nun noch 2 Wochen mit Servants verbringen. Dies im naechsten Eintrag.

Sonntag, 28. Juli 2013

Countdown Discoveryteam Manila 2013

6 days left - dann starten wir nach Manila! Es ist toll zu packen, auch wenn es für mich sehr komisch ist jetzt 5 Wochen weg zu sein vom Spital. Ich freue mich aber so sehr, nun mit diesen tollen Frauen in die Slums zu gehen und dort auch wieder solch wertvolle und unheimlich tolle Menschen zu treffen.

Meine Langzeit Vorbereitung liegt jetzt in den letzten *Termin-Zügen*, nun haben wir auch einen Termin gefunden für das psychologische Gespräch. Dies dient dazu, meine Stabilität unter die Lupe zu nehmen und zu reflektieren, ob in der manchmal sehr *langweiligen* Zeit in den Slums - man sitzt viel herum, hat Zeit zum Nachdenken - Gedanken aufkommen könnten über Sachen, die mir noch zu schaffen machen. In unserer hektischen Welt schaffen wir es gut, solche Dinge unter den Teppich zu kehren. Doch in Manila geht es (ein Glück) nicht nur um Quantität, sondern mehr um Qualität - in Beziehungen zu Nachbarn, Freunden.

Ab Oktober (ich komme im September zurück) werde ich eine kleine Präsentation vorbereiten. Ich würde mich sehr freuen wenn ihr Interesse daran habt, dass ich einmal bei euch vorbeikomme und euch auch einmal persönlich zeige, wie mein *Projekt Manila* aussieht und um was es geht. Sei es in deinem Freundeskreis, Hauskreis, Chor, wo auch immer ;) ich bin dabei! Meldet euch gerne!




Montag, 8. Juli 2013

bewusst leben

*soll ich's denn nach afrika schicken??* - dies ist der Kommentar, den ich am meisten zu hören bekomme wenn es darum geht, nicht so viele Lebensmittel wegzuwerfen oder sich auch mal Gedanken über das eigene Konsumverhalten zu machen. Komisch, wie wir ja noch so gerne in einer absoluten Konsumgesellschaft leben und dabei völlig ausblenden, dass dies auf Kosten der Armen geht.
Selbstverständlich kann keiner von uns von heute auf morgen sein Verhalten ändern. Aber wenn wir es schaffen ein Bewusstsein für die Welt zu entwickeln, welches nicht nur uns Reiche einschliesst, sondern die Grenzen öffnet für die Armen und Unterdrückten Menschen, dann ist der erste Schritt getan. Informiere dich, lass dich nicht von Werbung besäuseln. Werde dir bewusst wie du lebst.

Licht in eine korrupte Welt - Stop Armut 2013
 
EXPOSED (AUFGEDECKT):
Wir wollen die weltweite Kirche, Unternehmen und Regierungen herausfordern. Jedes Jahr gehen über eine Billion US-Dollar verloren durch Missmanagement, illegale Geschäftspraktiken und schlechte Verwaltung. Aber es muss nicht so sein!
ARME: Dieses verlorene Geld verdunstet nicht einfach, sondern wird dem Lebensunterhalt der Ärmsten der Armen abgezweigt.

BESTECHUNGSGELD: In einem Report von 2005 von Transparency International wird aufgezeigt, dass Frauen in einigen Gebieten der Welt durchschnittlich US$ 22 Bestechungsgeld bezahlen müssen, um medizinische Unterstützung bei der Geburt ihres Kindes zu erhalten.

ENTBEHRUNG: Dr. Goodwil Shana, Vorsitzender der Denominationen in Simbabwe sagt es so: „Während Korruption überall in dieser Welt präsent ist, von der Teppichetage von Unternehmen in den Industriestaaten bis zu den staubigen Strassen von Afrika, spielt Korruption in Afrika eine bedeutende Rolle, weil sie die Armen im unerbittlichen Würgegriff der Armut behält."
UNTERDRÜCKUNG: Korruption ist eines der grössten Hindernisse, extreme Armut zu bekämpfen. Die Kampagne will Christen mobilisieren, mit der ganzen Gesellschaft zusammen Korruption aufzudecken, denn sie unterdrückt die Armen.

weiteres könnt ihr lesen auf          www.stoparmut2015.ch       www.faireseiten.ch



Ich habe den medizinischen Check nun hinter mir und meine Freundin hat auch schon eine Referenz geschrieben für mich. Dies sind weitere Punkte auf meinem Bewerbungsweg bei Servants.

Wir hatten ein wunderbares Vorbereitungswochenende mit den Frauen. Jetzt können wir nach Manila starten. Es ist toll zu sehen wie sich ein Team bildet und mit einem gemeinsamen Ziel in einen *Urlaub* geht - dem Ziel die Situation der Armen besser kennenzulernen und ihnen den Respekt entgegenzubringen, den sie schon lange verdienen.






Donnerstag, 30. Mai 2013

über kinder und besitz

Ich möchte euch gerne ein bisschen erzählen von den Kindern Manilas.

Manila - eine Mega-City. Manila ist das Zuhause für mehr als 15 Millionen Menschen.
Eine Stadt mit riesigen Einkauszentren, Lifestyle, Jachthafen, Pools, IndoorEislaufbahnen.
Es gibt ein modernes Transportsystem per Hochbahn, der Tourismus floriert.
Und dazwischen? Hunderte Armenviertel, sogenannte Slums. Menschen, die unter der Armutsgrenze leben.
Die jungen Menschen verelenden in den Strassen, in Dorgen, Gewalt und den Gefängnissen.

Viele Leben als Bettler oder schlagen sich durch mit Kinderarbeit auf den Müllhalden.
Die Schule zu besuchen ist meistens nicht möglich, da die Kinder arbeiten müssen um ihre Familie mit durchzubringen. Nicht selten gibt es nur einmal am Tag etwas zu essen. Sie haben keine Krankenversicherung, müssen jede Behandlung bar bezahlen; was oft eine Behandlung unmöglich macht  oder der Familie hohe Verschuldung bringt.
Dies ist nur ein kleiner Einblick, es werden noch ein paar folgen.




Ich fange nun an, meinen Haushalt etwas zu verkleinern...also Dinge wie Möbel, die ich nicht brauche, Bücher , Kleider, Haushaltsgeräte wegzugeben. Es ist wichtig für mich, dass ich nun schon anfange nicht mehr so im Luxus zu Leben und mich auf ein Leben einstelle, in dem ich nur habe was ich wirklich brauche. Dies ist, glaube ich, auch eine sehr heilsame Sache. Sich wirklich einmal bewusst zu werden, wie viele Dinge wir hier besitzen, die wir eigenlich gar nicht brauchen - oder anders gesagt, sich damit auseinanderzusetzen was wirklich wichtig ist im Leben. Ich glaube, der eine kann dies weniger und der andere mehr. Doch wäre es nicht toll, würden wir alle manchmal lieber in Beziehungen zu unserer Familie und unseren Freunden investieren als in materielle Dinge? Wieviel mehr Freude würde uns das bringen? Es gibt nur einen Weg das herauszufinden :) Ausprobieren!!


Donnerstag, 9. Mai 2013

Mai! Ich habe die *Bewerbung* für Servants nun fertig und muss sie nur noch senden. Mittlerweile habe ich eine Mentorin gefunden um mich seelsorgerlich vorzubereiten. Das ist vor allem wichtig weil ich im Slum viel Zeit zum Nachdenken haben werde und es dann wichtig ist, dass ich mich gut reflektieren kann. Auch wegen des Kulturschocks der sich irgendwann einstellen wird.
Ich bin am nächsten Buch *The UpsideDownKingdom*...dieses ist schon anspruchsvoller (fast alle Bücher sind auf Englisch), da komm ich nicht so schnell vorwärts, es ist aber ein super Training.
Unser Team für dieses Jahr lernt fleissig tagalog und bereitet sich vor. Wir wissen nun unsere Unterkunft und haben einen ungefähren Plan erstellt. Chris Schneider hat bei seinem Aufenthalt vieles für uns geklärt.
Es kann also bald losgehen!

Gebt doch bitte diese Seite an alle weiter, die mich sonst noch kennen und vielleicht gerne Bescheid wissen wollen über meine Pläne ;) ich freue mich auf viele Leser!








Sonntag, 10. März 2013

erste Schritte

Ein Monat ist schnell vorbei! Ich habe nun 2 der Vorbereitungsbücher von Servants gelesen, eines ist das Buch des Servants Gründers, Viv Grigg. Es war sehr interessant und motivierend.
Der Flug für den Sommer ist gebucht. Ich werde zusammen mit einer Freundin das DiscoveryTeam im August nach Manila leiten. 5 junge Frauen die das Abenteuer wagen, sich in die Slums von Manila zu begeben und dort von den Armen zu lernen.
Diesen Sommer werde ich 5 Wochen in Manila sein um auch das Team von Servants besser kennenzulernen.
Ich schreibe nun meine Bewerbung für Servants und muss noch ein Arztzeugnis ausstellen lassen. Das ist das was als nächstes ansteht.
Wenn ihr Fragen habt oder ich auch einmal vorbeikommen soll um euch von Manila zu erzählen oder von meinen Plänen, meldet euch doch bei mir. Ich würde mich freuen.

Freitag, 1. Februar 2013

Startschuss

Hiermit starte ich meinen Blog um euch darüber zu informieren wie meine Vorbereitungen auf meine Zeit in Manila laufen, was gerade aktuell ist und was alles noch ansteht. Bis September werde ich einmal im Monat posten und wenn etwas Spannendes passiert, ab Oktober wird es öfter sein, da ab dann die Bewerbung bei der SMG(Schweizer Missionsgesellschaft) läuft.
Ihr dürft gerne jederzeit Kommentare abgeben und Fragen stellen, und teilt doch den Blog mit euren Freunden.

Ein kurzer Einblick:

Ich habe 2011 Christian Schneider, den Gründer von Onesimo kennengelernt und bin durch ihn und seine Familie mit den Armen in Manila in Kontakt gekommen. Überhaupt auch einmal näher mit dem Thema Armut. Im Sommer 2012 bin ich mit einem Team in die Slums von Manila gereist um die Menschen dort kennenzulernen und von ihnen zu lernen was es bedeutet, in Armut zu leben. 
Die Erfahrung des Lebens der Armen und die Auseinandersetzung mit der Arbeit von Onesimo und Servants liess in mir den Wunsch gedeihen, selbst aktiver Teil dieser Arbeit in den Slums zu werden. 
Im Herbst 2012 habe ich mich für einen Vollzeiteinsatz in Manila entschieden, das heisst ich bewerbe mich bei Servants Switzerland und der SMG und werde dann ab Herbst 2014 für 3 Jahre ( oder länger ) in Manilas Slums wohnen und arbeiten.