Donnerstag, 20. November 2014

Erste Tage in Mendez


Meine ersten Tage in Mendez liefen gut. Ich bin Montag angekommen, habe ein Bett im Schlafzimmer der Mädchen bezogen. Da schlafen wir dann abends immer zu 8. Es sind 7 Mädchen von 15-17Jahren im Center. Das Center ist einfach ein grosses Slumhaus, es ist sehr viel Platz (im Gegensatz zu den umliegenden Hütten) und mit Mauer und Stacheldraht gesichert. Das ist Vorschrift der Regierung für Onesimo.








Wir haben fliessendes Wasser und Strom und bei besonderen Anlässen könnten wir sogar einen Kühlschrank einstecken. Es gibt einen festen Ablauf. Da die meisten der Kinder völlig strukturlos aufgewachsen sind, ist dies zwingend  notwendig um ihnen beizubringen, ein kontrolliertes Leben zu führen in dem sie Verantwortung für sich übernehmen können.

Sie haben immer wieder Schule, wohin sie mit Motorradtaxi oder Jeepney fahren. Manchmal gehen wir mit, manchmal bleiben die Hausmama und ich mit den 2 jüngsten zuhause. Sie gehen noch nicht zur Schule. Mit einem Mädchen lernen wir das ABC und die Zahlen bis 20. Sie wurde extrem vernachlässigt, hat nie wirklich eine Schule besucht und ist damit extrem *zurückgeblieben*.



Wenn sie morgens aufstehen um 5.30 Uhr, dann wird ein Tagesbüchlein gelesen und in der Bibel. Der Glaube ist etwas was den Kindern extremen Halt gibt. Dort können sie erfahren dass sie gewollt sind, auch wenn ihr Mama oder/und Papa ihnen mehr als das Gegenteil bewiesen haben.
Danach wird geputzt, gekocht (gleich Frühstück und Mittagessen, da sie es mit in die Schule nehmen). Und dann kommt des Filipinos liebste Stunde: waschen und hübsch machen. Es ist unglaublich, wie oft man am Tag in einen Spiegel schauen kann. Haare kämmen, Figur anschauen, Kleider zupfen... immer gut aussehen, ist die Devise. Nachher ab in die Schule oder was ansteht. Gegen 4 sind die meisten zurück, dann wird geputzt, gekocht, gegessen. Später machen wir Spiele oder schauen Fernseh (nur 2mal die Woche, furchtbar kitschige Soaps auf Tagalog). Oder sprechen über Probleme und Sorgen, lösen Konflikte, tanzen, was ihnen so einfällt. Zwischen 9 und halb zehn wird geschlafen, mit Ventilatoren volle Power.

 
Fischkopf ist das Wertvollste am Fisch...das bekommt immer der Gast. Na dann Guten Appetit!

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