Donnerstag, 27. November 2014

Zwischen Spass und Ohnmacht

Wir gehen in den Park, wo wir Volleyball und Badminton spielen. Es sind viele Gruppen da die Tanzen üben, Choreographien einüben oder Chöre die singen. Filipinos sind sehr talentierte und aktive Menschen. Und schön sind sie obendrein.  Da ich nun hier bin, machen wir ein paar Ausflüge. Wir haben den Rizal Shrine in Intramuros besucht und waren im Stadtpark. Rizal ist einer der philippinischen Nationalhelden, der während der Revolution wegen Anstachelung zu dieser zum Tode verurteilt und erschossen wurde (Kurzversion). Die Mädels und ich lernen gemeinsam die Geschichte kennen.
 Um unsere Ausflüge und Routen herauszufinden schauen wir auf meiner Strassenkarte nach. Die meisten hatten noch nie richtig eine Karte in der Hand. Wir liegen oft am Boden und machen Ortsuche , wer es am schnellsten findet. Die letzte Discoverteam-Frau, Esther, hat ein UnoSpiel dagelassen - was wir jetzt auskosten. Es macht sehr viel Spass mit ihnen zu spielen.
Am Boden zu sitzen oder liegen ist normal. Es gibt nur Hocker für das Essen am Tisch, die werden aber nachher wieder aufgeräumt.
 Meine Eindrücke hier in Mendez und auch wenn wir unterwegs sind, sind unglaublich. Tief aufrüttelnd, viele Fragen und wenig Antworten. Tausende Menschen, tausende Kinder - und jede dritte Frau ist schwanger. Menschen, die auf der Verkehrsinsel wohnen, unter einer Plane. Eine bettelnde Frau, die ein Kind im Arm hat - das Kind hat einen riesigen Hydrocephalus, einen Kopfumfang von sicher 60 cm.So etwas habe ich bisher nur im Pflegebuch in der Ausbildung gesehen. Da sind Menschen mit offenen Wunden, Husten, Fieber. Fehlbildungen, Tumore , Knochen die gebrochen waren und nicht mehr richtig zusammengewachsen sind. Alte Menschen die nie etwas hatten oder denen nichts geblieben ist. Sie schlafen auf Kartons, in Hängematten am Rande der Strasse. Es ist dreckig. Überall Abgase. Welcher Mensch hat es verdient, so zu hausen? Welche Regierung, welche Welt und was für ein Gott lässt so etwas zu? Was, um Himmels Willen, können WIR tun, um dieses Leid zu stoppen?

Fangen wir an, HINZUSEHEN. Lasst uns aufhören, in unserem Wohlstand zu schwelgen und den Rest der Welt, der es uns erst möglich macht so zu leben, zu vergessen. Fangen wir an zu Spenden, zu Beten, Patenschaften zu übernehmen. Fangen wir an, bewusst zu leben. So zu planen dass wir weniger Müll produzieren. Weniger Dinge und Essen wegwerfen. Nicht im Übermass leben.
Fangen wir an zu TEILEN.




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