Sonntag, 23. November 2014

Hitze, Fieber und Nachbarschaftsdienst

Es ist unglaublich heiss. Ich weiss gar nicht was ich zuerst eincremen soll - AntiMoskitoCreme, oder Sonnencreme, oder Feuchtigkeitslotion. Ein kleiner Trost - auch die Mädels schwitzen. Trotzdem musste ich mehr Tshirts besorgen und könnte alle 3 Stunden duschen.



Samstag morgen ist es soweit. Community Service. Das heisst um 5 Uhr aufstehen, um 6 Uhr gehen wir auf die Wege des Slums und reinigen diese im Umkreis von einigen hundert Metern um unser Quartier. Es gibt Besen und Schaufel und Müllsäcke. Dies wird als Dienst an die Nachbarschaft getan, gleichzeitig haben wir alle Onesimo Shirts an und diesmal als Attraktion - eine *Ausländerin*!
Die Kids erzählen mir, dass alle Leute über mich gesprochen haben, da ich helfe den Dreck vor ihren Hütten zu beseitigen.



Ein Mädchen wird krank, hat Fieber. Sie legt sich ins Bett, bekommt Paracetamol und ist dann ganz fertig. Die Mädels gehen abwechselnd zu ihr, nehmen ihr die Decke weg und reiben sie alle 10 Minuten mit kaltem Wasser ab. Sehr faszinierend wie die das machen, ganz selbstverständlich. Mir kommt es vor als lernen sie das von klein auf, sich gegenseitig zu pflegen, da bei fast allen ein Arzt nur bei lebensbedrohlichem Zustand in Frage kommen würde.




 Meine Wäsche - hier wird mit Waschbrett und Seife geschrubbt. Und dies fast jeden Tag.

Wir halten auch das Haus sehr sauber. Es darf nie Essen rumstehen und auch sonst keine Orte haben an denen sich ungesehen Tiere einnisten können. Es hat nämlich hier Kakerlaken...aber nicht so kleine wie bei uns - sie sind 4-5cm lang und megaschnell. Sie kommen meistens abends in die Häuser - aber bei uns sind es ein Glück nur Einzelne. Die Mädels sind meistens ohne Kompromiss und werfen gleich FlipFlops.

Hier ein kleiner Weg, der die *grossen* Wege verbindet und den Zugang bildet zu den zwischenliegenden Slumhütten. Die Vordächer sind aus aufgeschnittenen Reissäcken oder Plastikplanen, auf dem Boden seht ihr auch hier die Waschschüsseln, es ziehen sich Wäscheleinen über die ganze Länge. Filipinos sind sehr sehr saubere Leute. Sie schaffen es ein weisses Shirt zu tragen und es ist nicht dreckig am Ende vom Tag (meins hat meistens nach 10 Minuten einen Fleck), trotz dieser dreckigen Umgebung. Diese kleinen Verbindungswege sind mit Holzplatten und Ähnlichem ausgelegt. Wenn es zuviel regnet überflutet das ganze Gebiet, dann wird das gehen auf den Wegen zum Akrobatikakt.
Die letzte Flut war ca. 1.20m hoch - nun könnt ihr am Bild sehen dass da die Hütten alle unter Wasser stehen bei dieser Höhe.

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